I
"Klassiker"
J.Haydn: Streichtrio G-Dur, Hob. XVI Nr. 40
A.Schnittke: Streichtrio (1985)
W.A.Mozart: Divertimento Es-Dur, KV 563
Mozarts singuläres Meisterwerk – nebenbei sein umfangreichstes und anspruchsvollstes Kammermusikstück - kombiniert mit einer hochvirtuosen Klaviersonaten-Bearbeitung aus der Feder seines Freundes Joseph Haydn. Gegenübergestellt wird Alfred Schnittkes bewegendes Streichtrio aus dem Jahr 1985, welches heute bereits zu den absoluten „Klassikern“ der neuen Kammermusikliteratur gehört.
II
J.S.Bach: "Goldberg-Variationen" BWV 988
Transkription für Streichtrio von D. Sitkovetsky
Die "Goldberg-Variationen" von J.S.Bach sind spirituelle Musik. Eine Aria von einzigartiger Schönheit wird im Laufe von 30 Variationen mit allen zur Barockzeit maßgeblichen Satztechniken und Stilformen konfrontiert und kehrt am Ende des Werke äußerlich identisch und dennoch völlig verändert zu sich selbst zurück. Dieses wahrscheinlich bedeutendste Variationswerk der bisherigen Musikgeschichte berührt uns auch heute mit seiner Transzendenz und zugleich überschäumenden Vitalität und Virtuosität zutiefst.
III
"Auslöschung - Lieder der Tröstung"
M.Weinberg: Streichtrio op.48 (1950)
G.Klein: Streichtrio (1944)
H.Krasa: "Tanz" (1943), Passacaglia und Fuga (1944)
V.Ullmann: Drei Lieder für Altstimme und Streichtrio (1944)
A.Schönberg: Streichtrio op.45 (1946)
Die Kompositionen des vorliegenden Programmes sind großteils im KZ Theresienstadt unter schwierigsten und unmenschlichen Bedingungen entstanden. Sowohl Gideon Klein als auch Viktor Ullmann und Hans Krasa wurden kurz nach Fertigstellung ihrer Streichtrios in Auschwitz ermordet - Arnold Schönberg und Mieczyslaw Weinberg konnten sich der physischen Vernichtung durch Flucht in die USA bzw. die damalige Sowietunion entziehen.
IV
"Der junge Beethoven"
L.v.Beethoven: Die Streichtrios op. 9
Nr.1 in G-Dur
Nr.2 in D-Dur
Nr.3 in c-Moll
Der Streichtrio-Zyklus op. 9 aus dem Jahr 1797 ist als als homogenes Gesamtkunstwerk zu sehen, in welchem Beethoven die Summe seiner kompositorischen Fähigkeiten als junger Komponist und „Nachfolger“ Mozarts zeigt. Jedes der Trios verkörpert eine charakteristische Grundstimmung – heroisch / lyrisch / tragisch.
Wirklich hörbar wird Beethovens Intention erst in einer Aufführung des kompletten Zyklus an einem Abend.
V
"Die Welt von gestern"
R.Fuchs: Streichtrio A-Dur op. 94 (1912)
A.v.Webern: Satz für Streichtrio (1925)
Z.Kodaly: Intermezzo (1905)
E.v.Dohnanyi: Serenade C-Dur op. 10 (1902)
Das Jahr 1914 markiert den Beginn des Unterganges einer „Welt der Sicherheit, Gelöstheit und Freiheit“, so Stefan Zweig – nicht nur in seiner Heimat Österreich, sondern in ganz Europa. Der als kultureller Bruch wahrgenommene Erste Weltkrieg leitete in den 20er-Jahren eine radikale Abkehr vieler Künstler von traditionellen Kunstformen und eine nicht gekannte Vielfalt künstlerischer Strömungen ein. Die folgende Epoche der Verunsicherung - und schließlich fast völligen Zerstörung Europas - hinterlässt ihre Spuren auch in der Musik und beeinflusste alle relevanten Komponisten dieser Zeit.
Die Gegenüberstellung vier exemplarischer Werke von (damals) österreichischen Komponisten macht diesen radikalen Bruch deutlich hörbar.
VI
"Bach - Beethoven - Cerha - Reger"
J.S.Bach: Triosonate c-moll, BWV 526
L.v.Beethoven: Streichtrio Es-Dur, op. 3
F.Cerha: Neun Bagatellen für Streichtrio (2008)
M.Reger: Streichtrio a-moll, op.77
„Die Musikgeschichte wird klar zeigen, daß ich der Einzige bin, der den Strom der Kunst wieder in das musikalische Bett von Bach und Beethoven geleitet hat – ich verdanke ihnen alles und bin deren glühendster Verehrer!“
Max Reger
Das späte Trio von Max Reger gemeinsam mit einer der schönsten Triosonaten
J. S. Bachs, dem frühen Streichtrio op. 3 von L. v. Beethoven und den "Neun Bagatellen" von Friedrich Cerha,
der wiederum ein großer Verehrer des Spätwerks von Max Reger ist.
VII
"Wiener Salon"
F.Schubert: Streichtrio B-Dur, D 581
A.Dvorak: Terzetto C-Dur, op.74
F.Kreisler: Alt-Wiener Tänze
Die Streichtrios von Schubert, Dvorak und Kreisler oszillieren zwischen eleganter, volkstümlicher Beschwingtheit und leichter, wienerisch gefärbter Melancholie - dieses Programm verlangt nach der Atmosphäre und dem intimen Rahmen eines Wiener Salons des 19. Jahrhunderts.
VIII
"Klavier-Quartett"
W.A.Mozart: Klavierquartett g-Moll, KV 478
G.Mahler-A.Schnittke: Zwei Sätze für Klavierquartett
J.Brahms: Klavierquartett g-Moll, op.25
Gemeinsam mit Dorothy Khadem-Missagh spielt das Kreisler Trio zwei absolute Highlights der Kammermusikliteratur: die Klavierquartette in g-Moll von Mozart und Brahms.
Davon umrahmt wird das geniale Fragment Gustav Mahlers und die kompositorische "Fortspinnung" eines Mahler-Themas von Alfred Schnittke
IX
"Schubertiade"
F.Schubert: Streichtriosatz B-Dur, D 471
Streichtrio B- Dur, D 581
Streichquintett C-Dur, D 956
Die zwei genialen Streichtrios aus Franz Schuberts Jugendzeit sind ein faszinierender Spiegel seiner Beschäftigung mit Mozarts Kammermusik. Gemeinsam mit Freunden musiziert das Kreisler Trio Schuberts spätes Streichquintett in C-Dur - eines der schönsten und großartigsten Werke der gesamten Musikliteratur.
X
"Serenade"
L.v.Beethoven: Serenade für Streichtrio D-Dur, op.8
Septett Es-Dur, op. 20
Zwei Hauptwerke aus Beethoven`s erster Schaffensperiode, die ganz in der Tradition der großen Mozartschen Divertimenti stehen und zugleich Türen in neue Schaffensräume öffnen.
Gemeinsam mit Bläsern der Wiener Philharmoniker freuen wir uns über ein Programm voller Spielfreude, Klangsinnlichkeit und Virtuosität.